Pressemitteilung

Gminder: Bundesregierung investiert 2,8 Millionen Euro in den Nutri-Score trotz seiner unsicheren Zukunft  

Berlin, 4. August 2020. In einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung (BT-Drs 19/20990) wollte die AfD-Bundestagsfraktion erfahren, wie es um die Zukunft des Nährwertkennzeichnungssystems Nutri-Score auf EU-Ebene bestellt ist. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hatte sich kürzlich für die Einführung des Nutri-Scores auf freiwilliger Basis entschieden. Weil aber die EU-Kommission plant, im 4. Quartal 2022 selbst eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung einzuführen, könnte der Einführung des Nutri-Scores auf nationaler Ebene eine kurze Halbwertszeit beschieden sein.

Zu den Antworten der Bundesregierung erklärt die AfD-Bundestagsabgeordnete Franziska Gminder, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft:

„Durch die geplante Einführung des Nährwertkennzeichnungssystems Nutri-Score auf nationaler Ebene erntet die Bundesregierung derzeit von vielen Seiten einige Vorschusslorbeeren. Das ist vor dem Hintergrund, dass die EU derzeit über die Einführung eines eigenen Nährwertkennzeichnungssystems debattiert und die Bundesregierung hierbei nicht explizit den Nutri-Score vorantreiben möchte, völlig unverständlich. Gerade die deutsche EU-Ratspräsidentschaft würde sich gut anbieten, um den Nutri-Score auf EU-Ebene zu unterstützen.

Vielleicht hat die Bundesregierung eingesehen, dass der Nutri-Score in seiner jetzigen Form ohne die Berücksichtigung von beispielsweise gesunden Pflanzenölen und gängigen Ernährungsempfehlungen in seiner Berechnungsgrundlage noch stark überarbeitungsfähig ist.

Tatsache ist jedoch, dass die Bundesregierung jetzt Steuergelder in Höhe von 2,8 Millionen Euro für eine Informationskampagne für den Nutri-Score ausgibt, obwohl unklar ist, welche Nährwertkennzeichnung am Ende in der EU eingeführt werden wird. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern sieht definitiv anders aus.“

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